Home » Report » 04.07.2014 - KT4Dt mod Abschied

04.07.2014 - KT4Dt mod Abschied


AbschiedstafelAm 04.07.2014 fuhr letztmalig eine KT4Dt mod Traktion im Fahrgastverkehr. Eingesetzt wurden die Wagen 7057 und 7058 auf der Linie M4 zwischen Hohenschönhausen, Zingster Straße bzw. Falkenberg und S Hackescher Markt.

7057
7057
7057
7057
Falkenberg
Rtg. Endstelle
04.07.14
© Tobis Domann
Falkenberg
Rtg. S Hack. Markt
04.07.14
© Hannes Eisenach
Falkenberg
Rtg. S Hack. Markt
04.07.14
© Tobis Domann
Falkenberg
Rtg. S Hack. Markt
04.07.14
© Hannes Eisenach




7057
7057
7057
7057
Mollstr./O.-Braun-S.
Rtg. S Hack. Markt
04.07.14
© Tobis Domann
U Alexanderplatz
Rtg. S Hack. Markt
04.07.14
© Tobis Domann
Hackescher Markt
Rtg. Falkenberg
04.07.14
© Tobis Domann
S+U Alexanderpl.
Rtg. Falkenberg
04.07.14
© Tobis Domann




7057
7057
7057
7057
Alexanderplatz
Rtg. Falkenberg
04.07.14
© Tobis Domann
Berliner Allee
Rtg. Falkenberg
04.07.14
© Hannes Eisenach
Buschallee
Rtg. Falkenberg
04.07.14
© Tobis Domann
Stadion Buschallee
Rtg. Falkenberg
04.07.14
© Tobis Domann

Geschichtliches über die Wagen vom Typ KT4Dt und KT4Dt mod

Im Jahre 1982 baute CKD Prag zwei Prototypen mit Thyristortechnik (TV-3) vom Typ KT4Dt unter der Fabriknummer 171974 und 171975 mit den Wagennummern 0014 und 0015. Neu bei dieser Steuerung war, dass sie nicht mehr mittels eines PCC-Beschleunigers, sondern mit elektronischen Gleichstromstellern gesteuert wurde. Dadurch wurde ein ruckfreies Anfahren und Bremsen gewährleistet. Charakteristisch für diese Steuerung war beim Anfahren und Bremsen das Sumsen der Thyristoren.

Die Wagen hatten ebenfalls, wie die bisher nach Berlin gelieferten KT4D-Wagen, eine rot/weiße Lackierung. Neu bei diesem Wagentyp waren die kleineren Lüftungsschlitze für die Thyristortechnik und kleinere Motorlüfter. Der Schaltschrank befand sich zwischen der zweiten Tür und dem Gelenk, wodurch ein Sitz entfiel. Ebenfalls neu waren die am Heck seitlich angesetzten Rückleuchten und Blinker.

Der CKD-Probewagen 0015 war in Leipzig zur Frühjahrsmesse 1983 ausgestellt. Nach erfolgreichen Erprobungen der Thyristorwagen in Prag erfolgt ab 1983 die Serienlieferung für Berlin mit den Wagen 219292 bis 219301 und zusätzlich die Prototypwagen 0015 und 0014 mit den BVB-Nummern 219302 und 219303. Geliefert wurden die ersten 12 KT4Dt in der typischen rot/weißen Lackierung. Seit Juni 1984 befinden sich alle 1983 gelieferten Wagen (219292 - 219303) im planmäßigen Linieneinsatz. Die nachfolgende Lieferung ab dem Wagen 219418 besaßen schon ab Werk die neue BVB-Hauptstadtlackierung Orange/Elfenbein. Alle 99 KT4Dt waren auf dem Betriebshof Weißensee stationiert und hauptsächlich auf den Linien 3, 18, 20, 24, 28, 58, 63, 70, 71, 72, 113 und 121 im Einsatz.

1992 erhielten alle Wagen eine neue vierstellige Wagennummer, die jedoch nicht an allen Fahrzeugen angeschrieben wurden.

219292 - 219303
»
9692 - 9703
219418 - 219474
»
9718 - 9774
219553 - 219582
»
9853 - 9882

Ab Ende 1994 waren auch vereinzelt Wagen vom Typ KT4Dt auf dem Betriebshof Niederschönhausen stationiert und auf den Linien 50, 52 und 53 als KT4Dt solo im Einsatz.

Ab 1993 wurden alle 99 Wagen vom Typ KT4D in Bautzen modernisiert und erhielten dabei die neue Typenbezeichnung KT4Dt mod sowie die neuen Wagennummern 7001 bis 7099. Die Wagen erhielten in Bautzen eine komplette Modernisierung mit folgenden Änderungen:
» neuer Fußboden
» neue Bestuhlung im Fahrgastraum
» ANNAX-Zielanzeige vorn und hinter der ersten Tür
» ANNAX-Liniennummernanzeige am Heck*
» neue optische und akustische Haltestellenanzeige bzw. -ansage
» neue Außenschwenktüren
» neue Türöffner innen und außen (innen mit Haltewunsch)
» neue Fahrerkabine mit neuem ergonomischen Fahrersitz und neuem Pult
» Sollwertgeber (Fahr- und Bremsstufen) statt Pedalen
» Fahrersitz mit Sitzheizung
» Frontscheibenheizung
» elektrisch verstellbarem Außenspiegel
» IBIS-Gerät für die Fahrgastinfo und ANNAX
» veränderten Entstörpult, jetzt links hinter dem Fahrer
» Sicherungskasten jetzt in der Fahrerkabinenrückwand
» neue Front- und Heckleuchten
» elektrischer Einholmstromabnehmer
» Lehrfahrersitz in der Kabinentür integriert
* = hinter dem Fahrkartenautomaten befand sich bei den ersten Wagen auch eine Liniennummernanzeige, die später entfiel

Nach dem 1994 die ersten Wagen von Bautzen geliefert wurden, fanden umfangreiche Testfahrten statt. Anschließend fand die Einweisung des Fahrpersonals statt. Alle Wagen wurden nach der Modernisierung wieder dem Betriebshof Weißensee zugeführt, von wo sie auch auf den Weißenseer Linien eingesetzt wurden (Linien 1, 1E, 2, 3, 4, 13, 13E, 23, 52 und, N54).

Ab Mitte 1995 wurden immer mehr T6A2 und B6A2 zur Modernisierung nach Mittenwalde geschickt, sodass es zum Teil zu Engpässen auf dem Betriebshof Niederschönhausen kam und einige Wagen vom Typ KT4Dt mod auf den Linien 50, 52 und 53 mit Personal von Niederschönhausen eingesetzt wurden.

Ab Oktober 1999 wurden die Wagen auch vom Betriebshof Lichtenberg eingesetzt, sodass die Züge auch auf den Linien 1, 1E, 2, 3, 4, 5, 8, 8E, 18, 18E, 21, 23, 27, 27E, 28, 28E, 50, 52, 53 und N54 eingesetzt wurden. In den Jahren 2002 bis 2003 erfolgte in der Betriebswerkstatt Marzahn bei allen Wagen die Turnusmäßige Hauptuntersuchung nach acht Jahren.

Für ein paar Wochen im Jahre 2006 waren die Wagen 7023 und 7046 zu Testfahrten in Stettin, da Stettin Interesse an die abgestellten KT4Dt mod hatte. Da die Testfahrten sehr erfolgreich waren, gingen im Oktober 2006 die ersten Wagen (7021 und 7022) per LKW nach Stettin. Von 2006 bis 2013 wurden insgesamt 74 KT4Dt mod nach Stettin verkauft, wobei der letzte Wagen mit der Nummer 174 nie in Stettin zum Einsatz kam.

2013 wurden 17 KT4Dt mod nach Almaty (Kasachstan) verkauft. Leider wurden alle 17 Wagen im Jahre 2015 mit Einstellung des Betriebes - aufgrund von Mängeln in der Infrastruktur - abgestellt.

Gegenwärtig befinden sich die beiden Wagen 7011 und 7012 in der Aufarbeitung zu historischen Wagen. Es handelt sich hierbei um die beiden damaligen CKD-Prototypen 0014 und 0015 aus Prag.